22.06.2021
Warschau - Bern - Basel: eine Datenreise.
Im Oktober 2021 findet in Bern das dritte Weltdatenforum der Vereinten Nationen statt. Der Bund führt als Gastgeber unter dem Titel Road to Bern in der Schweiz und im Ausland eine Reihe von Vorveranstaltungen durch. Smart Regio Basel war eingeladen, am Symposium zum Einsatz der Fernerkundung für nachhaltige Städte in Warschau teilzunehmen.
Gemeinsam mit Vertretern von Statistik Polen, dem Schweizer Bundesamt für Statistik, der Polnischen Weltraumagentur und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft wurde über den Einsatz von Sensorik und Daten für eine nachhaltige Urbanisierung diskutiert. Schnell wurde klar, dass die Möglichkeiten gross sind, dabei aber insbesondere die Nutzung und Wiederverwertung (re-use) von Daten eine zentrale Herausforderung darstellen.
Die stetig zunehmenden Möglichkeiten der Fernerkundung, d.h. die Verfügbarkeit immer genauerer und vielfältiger Satellitendaten sowie der Mikrosensorik (vgl. u.a Smart Climate) werfen immer stärker die Frage auf, wie diese Daten für Weiterverwendungen zugänglich und verständlich gemacht und sinnvoll mit weiteren Daten verknüpft werden können.
Daten werden eben erst dadurch zu “smarten” Daten, wenn sie richtig interpretiert und verknüpft werden. So gehen denn auch die Pläne der Statistischen Ämter in Zukunft darüber hinaus, Daten zu sammeln, zu speichern und statistische Informationen bereitzustellen. Vielmehr sehen sich sich als zentrale Akteure, die die Nutzung von Daten in der Breite ermöglichen.
In diesem Zusammenhang ist auch von «Data Stewards» die Rede, die vorhandene Daten identifizieren und kommunizieren, deren Wiederverwendung (re-use) ermöglichen und koordinieren und die methodischen und analytischen Kompetenzen dazu vermitteln. Dazu baut das Bundesamt für Statistik in den kommenden Jahren ein Kompetenzzentrum für Datenwissenschaften auf, dass die Verwaltung, aber auch Dritte bei der Nutzung von Daten unterstützen wird.
Neben solchen Kompetenzzentren wurde auf dem Symposium in Warschau auch die Bildung von Daten-Kollaborationen angeregt, durch die nach Branchen oder Räumen sortierte Daten zugänglich gemacht, die unterschiedlichen Akteure in Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft zusemmangebracht und ihre Aktivitäten koordiniert werden.
Ein Vorreiter in diesem Bereich ist das GovLab, das verschiedene Pilotprojekte im Bereich Angebot, Nachfrage und Umgang mit Daten gestartet hat, die auch im regionalen Basler Kontext als Vorbild dienen können.
Smart Regio Basel lässt sich vom Austausch in Warschau bei seinen Bemühungen um einen starken regionalen Datenraum inspirieren. Das Weltdatenforum in Bern soll auch für die Region Anlass sein, Daten als Infrastruktur des Jahrhunderts noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Eine Aufzeichnung des hochkarätigen Symposiums findet sich hier.
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Photo by Iwona Castiello d'Antonio on Unsplash