05.04.2022

Smart City Lab Basel Partnertag 2022

Am 5. April lud das Smart City Lab Basel zum zweiten Partnertag auf das Areal Wolf ein. SRBseitig waren wir natürlich auch vor Ort und haben mit einigen bekannten und einigen neuen Gesichtern darüber diskutiert, was ein smartes Areal denn nun eigentlich ausmacht.

Im Rahmen der World Cafés konnten wir zudem Florence Siegenthaler kennenlernen, die seit drei Monaten als Projektleiterin im Smart City Lab wirkt. An dieser Stelle wünschen wir ihr einen guten Start, danken für die Einladung zum Partnertag und freuen uns auf weitere Begegnungen mit ihr, dem Lab-Team und den Partnerorganisationen.

Im World Café waren schnell die bekannten Begriffe sprichwörtlich mit Stiften auf den Tisch gebracht. Herrscht also schon die grosse Einigkeit? Nicht unbedingt. In den vertieften Diskussionen zeigte sich, dass nicht immer die gleichen Vorstellungen davon geteilt werden, wie diese Begriffe eigentlich zu verstehen sind. Und auch die Frage, wie  ein smartes Areal im Detail umgesetzt werden soll, ist längst nicht abschliessend definiert..

Da wir die Nutzung der immer gleichen Schlagworte mitunter  als nicht besonders nützlich wahrnehmen, sind uns die Uneinigkeiten in den auf die Brainstorming-Runde folgenden Diskussionen recht. Plötzlich treffen unterschiedliche fachliche Perspektiven der Diskutierenden aufeinander,  und spiegeln die realen Diskrepanzen im Feld wider. Am Schluss aber zeigt sich,  dass doch die meisten sehr ähnliche Ziele haben, wenn es um die Entwicklung smarter Areale geht. Insofern sind Veranstaltungen wie die im Lab tatsächlich sinnvoll. Fachleute kommen zusammen, sammeln Zielbegriffe, diskutieren ihre Bedeutung und Umsetzbarkeit, suchen nach gemeinsamen Lösungen und auch ein gemeinsames Vorgehen. Das ist gut und wichtig.

Auch die anhand der Ergebnisse des World Cafés mit Lego serious play erarbeiteten Modelle der smarten Areale zeigen: unsere Idealvorstellungen sind gar nicht so weit voneinander entfernt. Geht es nach den Teilnehmenden des Partnerday, zeichnen sich smarte Areale insbesondere durch vielseitige Nutzungen und Nutzungsmöglichkeiten aus. Sie beherbergen viel Grün und werden durch grüne Energie gespeist. Kurze Wege spielen eine grosse Rolle insgesamt steht der Mensch auf diesen Areal-Visionen im Zentrum und wird in seiner Vielseitigkeit berücksichtigt.

Was uns noch aufgefallen ist: Die sonst für das Thema so typischen Angebote wie automatisierte Storen, Türschlösser, die sich über Fingerabdrücke öffnen lassen, intelligente Kühlschranke etc. waren in den Lego-Modellen nicht vorherrschend. Stattdessen: Smarte, ökologische Mobilität, nahegelegene Kitas und vor allem: Orte für soziale Begegnungen standen im Zentrum des Interesses.

Ein Thema das unserer Meinung nach stärker in Betracht gezogen werden muss, ist die Materialität der sich auf den Arealen befindlichen Gebäude und Infrastrukturen. Smart wäre es in unseren Augen nämlich, schon bei der Planung den späteren Rückbau und damit auch Recycling bzw. die Wiederverwertung der Materialien und Bauteile im Voraus mitzudenken.

Sicher ist: smarte Areale sind nicht einfach technologische Inseln mit Sensoren, Kabeln und LoRaWAN. Immer mehr beobachten wir auf Smart-City-Veranstaltungen, dass die Technologie in den Hintergrund und der Mensch in den Vordergrund wandert. Uns ist das ausgesprochen recht, halten wir doch Technik nur dann für smart, wenn sie das Zusammenleben erleichtert und soziale Kohäsion fördert. Die Partner im Lab, scheint es, sehen das ziemlich ähnlich – ein gutes Omen für die smarte Region Basel, finden wir.