28.04.2021
Ein Nachbericht zum Infoanlass «Mobility as a Service für Basel» vom 26.4.2021
Gemeinsam mit Regio Basiliensis führten wir am 26.4.2021 diesen (digitalen) Informations- und Diskussions-Anlass zum Thema Mobility as a Service (MaaS) in der Region Basel durch. In diesem Blogeintrag lesen Sie die Zusammenfassung des Anlasses, können die Aufzeichnung des Anlasses noch einmal anschauen, das White Paper herunterladen und sich ein ausführliches Interview mit Prof. Erath zum Thema MaaS ansehen.
Prof. Dr. Alexander Erath stellte das White Paper «Mobility as a Service (MaaS) für Basel» der Fachhochschule Nordwestschweiz und Smart Regio Basel vor. Darauf folgt eine Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Mobilitätsdienstleistern. Diskutiert wurde u.a., welche Chancen ein MaaS-Angebot in der trinationalen Region Basel bietet und welche Herausforderungen sich stellen.
An der Podiumsdiskussion nahmen teil:
Esther Keller, Regierungsrätin und Vorsteherin des BVD Kanton Basel-Stadt
Marion Dammann, Landrätin Landkreis Lörrach
Adrian Brodbeck, Geschäftsführer des TNW Tarifverbund Nordwestschweiz
André Erismann, Projektverantwortlicher des Pilotprojekts yumuv bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB)
Moderation: Elias Schäfer, Geschäftsführer Smart Regio Basel
«MaaS-geschneiderte Salamitaktik»
Eine kurze Zusammenfassung des Infoanlasses
Eines war sicher am Ende des Informationsanlasses zum Thema «MaaS»: von heut’ auf morgen wird die Mobilität in der trinationalen Region Basel kaum zum perfekten Service. Welche Schritte es jedoch braucht, um sie zu optimieren, präsentierte Prof. Dr. Alexander Erath von der Fachhochschule Nordwestschweiz auf Basis des gemeinsam mit Smart Regio Basel entwickelten Whitepapers «Mobility as a Service für Basel».
Rund 90 Gäste folgten der Einladung zum gemeinsam von Smart Regio Basel und Regio Basiliensis organisierten Event «Mobility as a Service für Basel». Prof. Dr. Alexander Erath präsentierte die Kernergebnisse des gemeinsam mit Smart Regio Basel erarbeiteten Whitepapers.
Um eine flexiblere, nahtlosere und nachhaltigere Mobilität in der Region zu ermöglichen, müssten sich Politik und Wirtschaft vor allem mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
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Wie sorgt man für genügend Parkplätze am richtigen Ort?
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Wie gelingt eine sogenannte intermodale Integration?
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Durch welche Abo-Anpassungen kann man veränderten Nutzerbedürfnissen begegnen?
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Wer finanziert das Ganze?
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Wie begegnet man dieser ohnehin schon komplexen Aufgabe in einer Region, in der drei verschiedene Nationen aneinander grenzen?
Für diese Herausforderungen stellte Alexander Erath folgenden Lösungsvorschlag zur Diskussion:
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Schaffung von genügend öffentlichen Shared Mobility Parkplätzen
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Flexible Integration mit U-Abo, RegioCardPlus, Distripass, Abo Presto
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EasyRide auf Monatsbasis
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Finanzierung durch den Pendlerfonds prüfen
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Trinationalen MaaS-Piloten lancieren
Im Anschluss an die Präsentation des White Papers moderierte Elias H. Schäfer, Geschäftsführer von Smart Regio Basel, das geladene ExpertInnen-Panel. Esther Keller, Marion Dammann, Adrian Brodbeck und André Erismann gingen auf die präsentierten Herausforderungen und Lösungsvorschläge ein.
Nach einer angeregten Diskussion bestand dahingehend Einigkeit, dass das Thema mit grosser Priorität weiterverfolgt werden müsse. Dabei seien insbesonde die Formulierung eines politischen Zielbildes für eine trinationale MaaS-Lösung sowie die Entwicklung eines konkreten Stufenplans zur Erreichung dieses Zielbildes notwendig. Innerhalb dieses Rahmens können dann rasch lokal einzelne konkrete Pilotprojekte und Umsetzungsschritterealisiert werden.
Weitere Infos zum Thema:
In unserem White Paper haben wir in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Verkehr und Mobilität der Fachhochschule Nordwestschweiz die Chancen und Herausforderungen eines MaaS-Angebotes in der trinationalen Region Basel erörtert. Das White Paper steht ab sofort zum Download bereit. Zudem können Sie sich auf Youtube ein ausführliches Interview mit Prof. Alexander Erath anschauen, mit dem zusammen das White Paper entstand.
Im Bereich der Integration verschiedener Verkehrsdienstleistungen in einem Serviceangebot sind in den vergangenen Jahren durch die Verbreitung von Mobiltelefonen und neu hinzugekommene Mobilitätsanbieter viele Möglichkeiten entstanden.
Man spricht hier von Mobility as a Service (Maas), dessen Kernidee es ist, die Angebote des konventionellen ÖVs und der neuartigen Verkehrsdienstleistungen nahtlos zu integrieren. So können bequem und flexibel die für unterschiedlichste Fahrten die am besten geeigneten Verkehrsmittel gewählt werden. Statt vieler Apps und mehrerer Tickets versucht MaaS, eine zentrale Plattform mit einer integrierten Abrechnung zu ermöglichen.
Ein funktionierendes MaaS-Angebot hat hinsichtlich flexibler, nahtloser und ressourcenschonender Mobilität grosses Potential und kann kosteneffizient eine bessere Erreichbarkeit zu Randzeiten und in Randregionen gewährleisten. Weniger Parkraumprobleme, reduzierte Abgase und mehr Sharing-Ansätze sind weitere zu nennende Vorteile, die mit einer smarten MaaS-Lösung in Verbindung stehen. Allerdings bestehen für ein funktionierendes trinationales MaaS-Angebot auch einige Hürden.
So ist die Organisationsform und Regulierung des Angebotes bezüglich Zugänglichkeit und Datennutzung zu definieren. Und auch die Fragen der Versicherung und des Arbeitsrechts sind gerade im trinationalen Kontext zu klären. Das nun publizierte White Paper benennt die Chancen und Herausforderungen sowie konkrete Handlungsfelder für Politik, Verwaltung, Mobilitätsanbieter und Firmen.
Hier können Sie das Whitepaper als PDF herunterladen.
Ein ausführliches Interview mit dem Verkehrsexperten der FHNW Prof. Dr. Alex Erath können Sie sich hier anschauen:
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